Tuesday, April 05, 2011

Plattdeutsche Schreibweise braucht keine übertriebene Lautmalerei - Lesehilfen gehören nicht ins normale Schriftbild...

Man kann es den Möchtegern-Plattdeutschexperten offensichtlich nicht oft genug auf die Nase binden - das geschriebene Wort hat nichts mit übertriebener Lautmalerei zu tun.

Genau das möchte aber wieder mal Hans-Joachim Meyer in der ersten (!) Quickborn-Ausgabe des Jahres 2011 (Seite 67f) zum Thema machen. "So geiht dat nich", überschreibt er seine kurze Kritik an der neuen "Plattdeutschen Grammatik" von Heinrich Thies, die 2010 im Wachholtz Verlag erschienen ist.

"Jede enkelte Luud mutt ok in de Schrift to erkennen wään", dramst Meyer. "Wenn nich, suurt dor en falsche Utspraak bi rut." Sein Ziel: Er will die Sonderzeichen "å" und "œ" in die plattdeutsche Schriftsprache hinein schmuggeln und dann auch noch Laute wie "äi", "öi" sichtbar machen.

Ich halte das weiterhin für einen großen Unsinn und einen Irrweg, der glücklicherweise von den meisten plattdeutschen Schreiberinnen und Schreibern längst abgewiesen worden ist.

Mein Beispiel dafür: Ein Sachse liest den gedruckten Satz "Dreh dich mal um" und spricht ihn ohne Probleme so aus: "Träätschmaümm". Er sieht den Satz "Können Sie vielleicht...?" und spricht: "Gänsefleisch...?"

Für jeden Sachsen wäre es vollkommen überflüssig, genau so zu schreiben wie gesprochen wird. Auch im Hochdeutschen gibt es jede Menge Lautfärbungen, die in der Schriftsprache nicht sichtbar gemacht werden.

Bloß die Plattdeutschen sind nach Meyers Meinung offensichtlich zu dämlich, ohne Lautmalereien in der Schriftsprache klar zu kommen. 

Nich to glöven, sowat!

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